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Pressestimmen

zum Buch Volker Grassmuck, Freie Software zwischen Privat- und Gemeineigentum (BPB 2002)

 

Süddeutsche Zeitung, 19. Dezember 2002
Sebastian Handke: Von der Freiheit eines Bytes

"Dem deutschen Urheberrecht steht eine einschneidende Novellierung bevor. ... Wer verstehen möchte, worum es auf diesem komplizierten Terrain geht, dem sei das Buch 'Freie Software -- Zwischen Privat- und Gemeineigentum' von Volker Grassmuck empfohlen. Der Autor geht darin nicht nur auf das faszinierende Phänomen der freien Software ein, sondern gibt auch einen fundierten Überblick über das Spannungsfeld von Eigentum und Wissen. ... Volker Grassmuck macht keinen Hehl aus seiner Sympathie für freie Software. Kapitel über 'informationelle Nachhaltigkeit' und 'Wissensumweltschutz' zielen auf eine Neubewertung des Umgangs mit Wissensressourcen. Dennoch ist aus seinem Buch kein Manifest geworden, sondern eher eine Faktensammlung, die fundierte Kritik ermöglicht und an der sich nachvollziehen lässt, wie ein System des offenen Austauschs funktionieren kann."

 

die.linuxzeitung, 2. Ausgabe
Markus Bekedahl: Interview mit Volker Grassmuck

"Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung?
Was findest Du an Freier Software faszinierend?
Du verwendest in Deinem Buch häufig den Begriff 'Wissensallmende'. Was genau meinst du damit?
Welche gesellschaftlichen Konfliktlinien siehst du in den nächsten Jahrzehnten in Bezug auf Wissen?
Welche Zukunft siehst du für Freie Software?"

 

Linux Magazin, 09/2002
Ulrich Wolf: Tux liest: Freie Software zwischen Privat- und Gemeineigentum

"Volker Grassmucks Buch über freie Software hält mehr, als der Titel verspricht. Es behandelt nicht nur die Historie von Unix, GNU, Internet und Linux, sondern wartet außerdem mit einer enormen Faktenfülle zum Thema "Austausch von Informationen im Laufe der Zeit" auf. ... Das ist der größte Vorteil des Buchs. Auch wer sich nicht auf die Überzeugungen des Autors einlassen möchte, kann es mit großem Gewinn lesen. Gelingt es doch, das Prinzip, die Fakten und Zusammenhänge so darzustellen, dass der Leser unweigerlich in seinen Bann gezogen wird. ... Unterlegt ist das Ganze mit vielen langen Zitaten aus Gesprächen anlässlich der [ersten] "Wizards of OS"-Konferenz in Berlin. Wohl unbeabsichtigt bekommen so etwa 100 Seiten des Buchs den Charakter einer Momentaufnahme des euphorischen Jahres 1999. ... das bisher wichtigste Werk zu freier Software in deutscher Sprache -- und zudem frei wie Freibier."

 

Linux-User Magazin, 08.2002
Andreas Grytz: Buchtipps: Freie Software (das Buch auch im Volltext auf der Heft-CD)

"... Das Buch ist von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegeben worden und kostet lediglich 1,50 Euro Versandgebühren. Dafür erhält der Leser ein kompaktes Werk, das von einem Kenner der Szene zusammengestellt wurde und viele geschichtliche Aspekte beleuchtet, die sich teilweise so spannend lesen wie ein historischer Roman.
Das Buch vermittelt viel von dem Pioniergeist, der die Veteranen des Internets und der freien Software beflügelt hat; es ist jedoch auch hochaktuell, wenn die Diskussion um das Copyright in Europa und der restlichen Welt beleuchtet wird. Das Werk stellt eine lohnenswerte und gleichzeitig günstige Möglichkeit dar, einen Einstieg in die Thematik "Freie Software" und "Open Source" zu finden.
"

NetZeitung.de, 19. Juli 2002
Volker Hummel: Das Netz kennt keinen Mangel

"... Die Regulierung öffentlichen Raums durch juristische, architektonische oder akustische Eingriffe gehört zur täglichen Erfahrung in deutschen Städten. Weniger nachvollziehbar ist die zunehmende Kontrolle des Cyberspace durch staatliche Gesetze und privatwirtschaftliche Technologien. Um die daraus entstehenden Bedrohungen für den Wissensraum Internet geht es Volker Grassmuck in seinem Buch «Freie Software», das von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegeben worden ist.
Die Analogien und Unterschiede zwischen den Eigentumsverhältnissen im materiellen und im immateriellen Raum sind zentral für Grassmucks Argumentation. Sie kreist vor allem um den Begriff der «Allmende», nach dem dtv-Lexikon ein «Teil der Gemeindeflur, in der Regel Weide und Wald, der der Gemeinde gehört und gemeinsam genutzt wird». Von diesem aus dem mittelalterlichen Bodenrecht stammenden Begriff legt Grassmuck eine interessante historische Fährte zur «Wissens-Allmende».
Analog zum historischen Vorgänger sieht er darin einen kollektiv verwalteten, von allen nutzbaren immateriellen Wissensraum, der durch das Internet technisch machbar geworden sei. ... «Freie Software» ist voll von Beispielen, wie Unternehmen versuchen, die ihrem technischen Potenzial nach offene Wissens-Allmende des Internets durch Erzeugung künstlichen Mangels in einen regulierten Raum des Konsums zu verwandeln. Allen voran agieren hier die großen Rechteindustrien, die als «Gatekeeper» des von ihnen eingekauften «Content» (Texte, Bilder, Musik, Filme, Grafiken, Logos etc.) an digitaler Zweitverwertung mit enormen Gewinnspannen interessiert sind.
Grassmucks größtes Verdienst ist es, all diese privatwirtschaftlichen Anstrengungen, die immer häufiger durch juristische Maßnahmen flankiert werden, unter dem Aspekt eines 'informationellen Umweltschutzes' in einen kritikfähigen Zusammenhang zu bringen. Und er formuliert eine Alternative, einen dritten Weg zwischen staatlicher Regulierung und der 'unsichtbaren Hand des Marktes'. ..."

 

Pro-Linux, 24. Juni 2002
Karl Karzelek: Freie Software - Zwischen Privat- und Gemeineigentum

"Wenn man "Bundeszentrale für Politische Bildung" hört, dann denkt man in erster Linie an Hefte, deren Farbspektrum von grau bis schwarz reicht, und die meistens das dritte Reich, Wiedervereinigung oder Globalisierung zum Thema haben. Doch es geht auch anders, wie Volker Grassmuck mit seinem Buch "Freie Software - zwischen Privat- und Gemeineigentum" beweist. Schon der Umschlag zieht neugierige Blicke auf sich, ist er doch in schillernden Farben gehalten ...
Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch, das aber viel Aufmerksamkeit erfordert, besonders beim ersten Teil, sich also nur bedingt als Pausenfüller eignet. Das Buch hat mir geholfen, RMS's Intention zur Gründung der FSF, zum Schreiben der GPL und zum Entwickeln des GNU-Systems, zu verstehen. Wo ich ihn früher als fanatisch abgestempelt habe, so sehe ich ein, dass sein Ruf nach Freiheit der Software nicht bloß Träumerei, sondern in Zeiten, in denen Systeme entwickelt werden, die jedes Bit kontrollieren, eine Notwendigkeit ist. ..."

 

Justament. Das Magazin für junge Juristen, 5 / 2002
Bärbel Sachs: Wissen wächst durch Teilung

"Einen beachtlichen Teil widmet Grassmuck rechtlichen Aspekten freier Software, namentlich der geschichtlichen Entwicklung des Urheberrechts bis hin zu den durch neueste Technologien entstandenen Herausforderungen. ... Gelungen ist die Einbettung der rechtlichen Entwicklung in die gesellschaftliche und technische Entwicklung, die bei rein juristischen Texten häufig zu kurz kommt. ... Aber nicht nur in rechtlicher Hinsich holt Grassmuck weit aus, um das Phänomen der freien Software anzugehen. Das Buch enthält ebenso eine historische Abhandlung über das Internet von ersten Time-Sharing-Systemen Ende der fünfziger Jahre bis hin zu dem World Wide Web wie wir es kennen. Das Buch ist überhaupt vollgestopft mit vielen interessanten Informationen um Comuter und Recht."

 

de:bug.59, Mai 2002
Mercedes Bunz: Lesen: Volker Grassmuck, Freie Software (BPB)

"Volker Grassmuck hat lange in Japan gelebt und war zunächst als Spezialist für eigenbrödlerische Otakus bekannt. In den letzten Jahren hat er sich jedoch zunehmend dem Thema "Open Source" zugewandt und zwei 'Wizards of Os'-Kongresse co-organisiert ("os" steht dabei für Operating Systems). Mit diesem kunterbunten Buch im niederländischen Design (Mieke Gerritzen) veröffentlicht er nun ein umfangreiche Info-Sammlung zum Thema. Grassmuck hat so ziemlich alle Hintergründe von Open Source aufgespürt, die man finden könnte: Er streift juristische Fragen um Patent und Urheberrecht ebenso wie die Geschichte des Internets und Unix, er stellt die Comunity um GPL ebenso vor wie die wichtigsten Figuren und Fälle um das Thema. Immer wieder verfolgt er die einzelnen Punkte zu nahen oder fernen historischen Quellen zurück: zum ersten französischen Urheberrecht 1791 oder dem ersten Patent für Filippo Brunelleschi, der drei Jahre lang exklusiv einen Lastkahn mit einer Winde für den Transport von Mamor herstellen durfte, oder auch zum ersten Sampler von Dr. Moog. Ein Buch, in dem viel kleinteiliges Wissen eingesammelt ist und sich vom Thema aus spinnenartig verzweigt. Vielleicht gerade wegen der akkurat umfangreichen Details vermisst man manchmal in Bezug auf dieses doch sehr brennende Thema ein bisschen Sturm: eine theoretische Vision, ein dringendes politisches Anliegen, ein kleines bisschen herauspurzelndes und vielleicht auch selbstironisches revolutionäres Wollen. Trotzdem: Alle Namen, alle Daten, alle Tricks das Buch ist ein unverzichtbares Archiv für Info-Bits um das Thema freie Software."

Fujitsu-Siemens: Partner der Initiative D21 (bis Juli 2002)
Titelthema: Freie Software (BPB)